Tipps zur Studienfinanzierung: Alternative P2P-Kredit

Das Studentenleben kann ganz schön teuer sein. Studiengebühren, Miete, Lebensmittel und viele Posten mehr verschlingen schnell deutlich über 1.000 Euro monatlich. Eine Summe, die für viele nicht leicht zu finanzieren ist. Häufig werden die Ausgaben über einen Mix aus mehreren Geldquellen bezahlt. Darunter BAföG, Nebenjobs und Kredite. Doch was tun, wenn Banken keine Geldmittel bereitstellen wollen? Crowdlending, also Peer-to-Peer-Kredite können eine attraktive Alternative sein. Worum es sich dabei handelt und wie derartige Kredite in der Praxis vergeben werden, erklären wir euch in diesem Ratgeber.

Klassische Finanzierungsmöglichkeiten im Überblick

Zu den klassischen Finanzierungslösungen für Studenten gehören:

  • BAföG: Beim BAföG handelt es sich um eine Förderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes. Der Förderungshöchstsatz beträgt seit dem Wintersemester 2016 735 Euro monatlich. Allerdings ist der Förderungsbetrag nicht fix. Wie viel ihr tatsächlich bekommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Darunter das Einkommen eurer Eltern. Gehören sie zu den Gutverdienern, wäre es denkbar, dass ihr kein BAföG erhaltet. Auch euer eigenes Vermögen spielt eine Rolle. Liegt es über der Vermögensfreigrenze von 7.500 Euro, wird es angerechnet und die Förderung wird abhängig von eurem Ersparten gemindert. Grundsätzlich hat nicht jeder Student automatisch Anspruch auf BAföG und auch nicht jede Art von Ausbildung ist förderungsfähig. Der bürokratische Aufwand, der mit dem BAföG-Antrag einhergeht, ist nicht zu unterschätzen. Leistungsnachweise und diverse Belege müssen eingereicht werden. Zudem kann es einige Wochen dauern, bis die Förderung bewilligt wird.  Nach dem Studium muss das Geld zu 50 Prozent zurückgezahlt werden.
  • Stipendien: Anders als BAföG ist die finanzielle Förderung bei einem Stipendium nicht zurückzuzahlen. Dies macht ein Stipendium besonders interessant. Doch die Ansprüche an einen potenziellen Stipendiaten sind hoch. Lediglich besonders begabte oder politisch engagierte Studenten haben in der Regel Chancen. Aber auch soziales Engagement wirkt sich positiv aus.
  • Eltern: Viele Eltern finanzieren das Studium ihrer Kinder vollständig oder zumindest teilweise. Gegenüber dem Gesetz sind sie sogar verpflichtet, die Ausbildung ihres volljährigen Nachwuchses bis zum ersten Abschluss zu finanzieren, der für einen Beruf qualifiziert. Für Studenten ist dies die angenehmste Art der Studienfinanzierung. Der Druck, einer Bank oder dem Staat nach der Kreditlaufzeit beziehungsweise dem Studium eine Menge Geld zurückzahlen zu müssen, entfällt und damit auch das finanzielle Risiko.
  • Jobben: Rund zwei Drittel der Studenten in Deutschland geht während des Studiums regelmäßig arbeiten, um die finanziellen Lücken zu schließen. Allerdings muss bei einer Erwerbstätigkeit auf die Auswirkungen der zusätzlichen Einnahmen auf die BAföG Förderung sowie weitere Bezüge geachtet werden. Je nach Einkommen haben diese eine mindernde Wirkung auf Förderungsgelder.
  • Studienkredite: Reicht das Budget, das durch Nebenjobs, BAföG und Co. zusammenkommt nicht zur Finanzierung der Lebenshaltungskosten, können Studienkredite und Studiendarlehen herangezogen werden. Derartige Angebote unterscheiden sich von herkömmlichen Krediten darin, dass sie über monatliche Beträge Stück für Stück ausgezahlt werden und nicht auf einmal. Das hat Vor- und Nachteile. Nachteilig an Studienkrediten sind die Anforderungen der Banken. Vielen Kreditinstituten ist das Risiko zu groß, weil ihnen die nötigen Sicherheiten fehlen, die ein Großteil der Studenten noch nicht vorlegen kann. Die Ablehnung des Kreditantrags ist leider keine Seltenheit.

Privatkredite: Crowdlending für Studenten

Eine Alternative zu klassischen Krediten, die in den vergangenen Jahren stark an Popularität gewonnen hat, ist das sogenannte Crowdlending. Der Begriff setzt sich aus folgenden beiden Wörtern zusammen:

  1. Crowd steht für eine Gruppe von Menschen
  2. Lending steht für Kreditvergabe / Leihe

Eine andere Bezeichnung lautet P2P-Kredit, also Peer-to-Peer-Kredit, was so viel bedeutet wie „Kredit unter Gleichen“. Anders als beim herkömmlichen Bankkredit leiht sich beim Crowdlending der Kreditnehmer das Geld nicht von einer Bank, sondern von einer Gruppe von Anlegern. Die Abwicklung von P2P-Kreditvergaben läuft über spezielle Plattformen. Ein Beispiel ist auxmoney. Der Kreditmarktplatz wurde 2016 beim BankingCheck Award, der von Kunden vergeben wird, zur besten P2P-Kredit-Plattform gewählt und überzeugte in Sachen Beratung, Kosten, Leistungen, Prozesse und Service. Auf der offiziellen Internetseite des alternativen Kreditmarkplatzes veranschaulicht dieser, warum es sich lohnen kann auxmoney anstatt Bank für einen Studienkredit zu wählen. Als Vorteile werden erhöhte Flexibilität genannt, weil der Kreditbetrag direkt voll ausgezahlt wird und nicht monatlich. Zudem sind Kredithöhe, Laufzeit und Verwendungszweck frei wählbar. Eine Erleichterung ist der wegfallende bürokratische Aufwand gegenüber staatlichen Fördermitteln. Weder Bescheinigungen noch Leistungsnachweise müssen beim Crowdlending erbracht werden.

Der Kreditantrag wird bei Crowdlending-Plattformen gestellt. Sie prüfen die Anträge und errechnen auf Grundlage eurer Bonität einen Zins. Anschließend könnt ihr eine Offerte erstellen und den potenziellen Anlegern, die auf der Plattform wiederum nach geeigneten Investitionsmöglichkeiten Ausschau halten, die Gründe für den Geldbedarf erläutern. Je überzeugender die Offerte, desto höher die Chance auf Kreditgeber. „Wenn sich genügend Kreditgeber gefunden haben, die den Kredit finanzieren möchten, wird der Kredit an den Kreditnehmer ausgezahlt. Die Kreditnehmer tilgen den Kredit dann meist monatlich“, ergänzt das Crowdfunding Informationsportal zum Thema Crowdlending. Im Ratgeber findet ihr weiterführende Informationen zum P2P-Kredit.

Fazit

Crowdlending stellt für Studenten eine interessante Finanzierungsmöglichkeit dar, die auch genutzt werden kann, wenn Banken ablehnen. Diese Kreditalternative hat einige Vorteile, solange ihr ausschließlich seriöse Plattformen wählt. Nicht nur der bürokratische Aufwand ist geringer, auch in Sachen Flexibilität profitieren Kreditnehmer. Die Auswahl an Crowdlending-Plattformen ist mittlerweile groß. Ein Vergleich ist empfehlenswert.

Extra Tipp!

Passende Tipps dazu, wie ihr euch über die Steuererklärung die Studienausgaben wieder zurückholen könnt, haben wir hier zusammengefasst.