Universität vs. Fachhochschule

Früher herrschte eine klare Trennung zwischen dem Studium an einer Universität und dem an einer Fachhochschule. Mittlerweile verschwimmen die Grenzen immer mehr. Als Absolvent stellst du dir dabei sicherlich die Frage, ob die Abschlüsse gleich hochwertig sind oder Unterschiede bestehen.

Grundlegender Unterschied zwischen Uni und FH

Die Fachhochschule gilt bzw. galt als „kleine Schwester“ der Universität und wird damit zu Unrecht tiefer gesetzt. Je nach Fach kann das Studium an einer Fachhochschule sogar besser sein, um in einen bestimmten Beruf einzusteigen. Der wohl größte Unterschied zwischen Uni und FH ist, dass an einer Fachhochschule kein Doktortitel erworben werden kann und dass du an einer Universität nur studieren kannst, wenn du die Allgemeine Hochschulreife besitzt. Nach Plänen einiger Bundesländer soll sich jedoch auch dies verändern. Bei so manchen Lehrenden stößt diese Idee jedoch auch Unverständnis und Unbehagen, da sie fürchten, dass so die Grenzen zwischen den beiden Formen endgültig verschwimmen.

Praktisches Studieren vs. forschungsorientiert

Generell kann man sagen, dass Personen, die gern praktisch Arbeiten, besser auf einer FH aufgehoben sind. Personen, die sich gerne mit den theoretischen Hintergründen von Phänomenen auseinandersetzen, wären besser mit einem Studium an der Universität dran. An einer Universität steht demnach eher die Theorie und Wissenschaft im Vordergrund, an der FH bist du Teil eines anwendungsorientierten Studiums. Dies lässt sich vor allem dadurch erklären, dass Dozenten einer Fachhochschule vor Beginn ihrer Tätigkeit als Lehrende eine Berufserfahrung von 5 Jahren vorweisen müssen. Bei Lehrenden der Universität ist dies keine Voraussetzung.

Volle Hörsäle vs. Kleine Lerngruppen

Worin sich das Studium außerdem unterscheidet, ist die Größe der Vorlesungen und Seminare. Da es in einer Fachhochschule üblich ist, mit kleinen Lehrgruppen, bis zu ca. 60 Personen, zu arbeiten, ergibt sich daraus eine engere Nähe zu dem jeweiligen Dozenten. In einer Universität platzen die Vorlesungssäle vor lauter Studierenden, woraus sich schließen lässt, dass der Dozent mit großer Wahrscheinlichkeit die wenigsten seiner Studierenden kennt. Aus den kleinen Lerngruppen einer FH lässt sich weiterhin schließen, dass eine intensivere Betreuung möglich ist.

Strikter Stundenplan vs. Freiheit des Studienschwerpunktes

Vorteil einer Universität ist jedoch, dass du keinem strikten Stundenplan folgen musst, sondern diesen eigenständig zusammenstellen kannst und somit deinen eigenen Studienschwerpunkt und einen bestimmten Fokus legen kannst. Der Ablauf deines Studiums innerhalb einer Hochschule ist im Gegensatz dazu eher verschult und reglementiert: Vorgegebene Stundenpläne und eben die kleineren Studiengruppen. Wer jedoch einen vorgegebenen Plan braucht, um sich besser orientieren zu können und sich nicht zu verzetteln, für den sind die Vorgaben der FH wahrscheinlich zielführender.

Egal, wie du dich entscheidest – Umorientieren kannst du dich immer noch. Viel Erfolg!